Tag 3: Noch ein halber Tag in Porto, Kreuzfahrtstart auf dem Douro

Heute haben wir noch ein strammes Tagesprogramm vor uns. Nach dem ersten Frühstück an Bord steht eine von nicko cruises organisierte Stadtrundfahrt mit kurzem Abstecher an den Atlantik an. Im Anschluss eine Portwein Kellerei Besichtigung der Ferreira Weinkellerei, mit kleiner Portwein Verkostung. Am frühen Nachmittag (so gegen 15 Uhr) soll die MS Douro Cruiser ablegen und uns nach Lixa bringen. Eigentlich war ein anderer Liegeplatz in Entre-Os-Rios angekündigt worden, das passt aber zeitlich wohl nicht mehr, war aber für unseren weiteren Reiseverlauf völlig unerheblich. Grundsätzlich wird auf dem Douro immer nur tagsüber gefahren, da es ein Nachtfahrverbot für Flusskreuzfahrtschiffe gibt.

Diese schöne Routenkarte wurde im Österreich KF-Forum von Harald (nickname: lazyharry) erstellt. Vielen Dank!

Frühstücksvergleich: Vor kurzem, als wir mit der MS Maxima von nicko cruises auf der Donau unterwegs waren, wurde unser Tisch mit allem vollbepackt, was ein normales Frühstücksbuffet so hergab. Der „Rest“, wie Eierspeisen, Müsli, usw. wurde am Tisch geordert und uns gebracht.

Nun lernen wir die nächste Variante eines Frühstücksbuffets, an Bord von Flusskreuzfahrtschiffen kennen. Auf der MS Douro Cruiser von nicko cruises war fast alles portionsweise abgepackt und als Buffet angeboten. Jeder Gast holt sich aber alles selber vom Buffet. Die gute Auswahl an Brot, Croissants, Rührei, Schinken, Würstchen usw. bekommt man auf einem Teller angereicht. Gekochte Eier und Spiegeleier kann man ordern und alles wird fertig an den Platz gebracht.

Wir finden, ein wirklich guter Service und insgesamt keine so schlechte Lösung. Kleiner Wermutstropfen: Dass alle Plastikabdeckungen nur einmal verwendet werden können, ist sehr schade. Die Spülmaschinen an Bord sind nicht in der Lage die Kunststoffteile richtig zu reinigen. Das Spülwasser ist zu heiß, die Formen fallen wohl zusammen oder sind danach verbogen, so erzählt es mir der Maître, auf meine Nachfrage.

Nach dem Frühstück wartet schon ein Reisebus auf uns, direkt vor dem Schiff (wir sind insgesamt 33 Personen in einem 50 Personenbus). Nach einer kurzen Fahrt lässt man uns an der Kathedrale raus, mit der Wahl den naheliegenden Hauptbahnhof zu besichtigen oder die Kathedrale. Da wir den Bahnhof und das Kathedralen Umfeld schon kannten, besichtigen wir für drei Euro p.P. das Gotteshaus von innen und das hat sich wirklich gelohnt, eine echte Empfehlung.

Nach einer Stunde geht die Busfahrt weiter durch Porto, an den verschiedensten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei. Die deutsch sprechende Guide macht einen guten Job und bewirft uns nicht mit zu vielen Zahlen. Ich mag das sowieso nicht, kann ich auch gar nicht alle behalten. Die fast 6 km lange Avenida da Boavista hinunter, führt uns dann bis zum Atlantik, etwas oberhalb der Douro Mündung. Hier gibt es einen kurzen Fotostopp, nahe dem Cruise Terminal of the Porto of Leixões.

Zurück nach Porto geht es eine Zeit direkt entlang am Douro, bis wir wieder in Vila Nova de Gaia sind, nicht weit weg vom Schiff und nah der Ferreira Portweinkellerei ankommen. Es folgt eine längere Besichtigung der riesigen unterirdischen Portwein Keller mit abschließender Verkostung. Eine rundum interessante Führung endet schließlich im Verkaufsshop. Eine Flasche Ferreira Portwein Branca und zwei schicke Portwein Gläser wechseln in unseren Besitz und das Vormittagsprogramm hat uns gut gefallen.

Danach geht es für uns zu Fuß zurück zum Schiff, wo es nach einem wirklich guten Mittagessen endlich losgeht. Wir sitzen auf dem Sonnendeck, bei bestem Wetter, mit einem Glas Sekt in der Hand und beobachten begeistert, wie wir ablegen. Endlich sind wir wieder auf dem Wasser unterwegs. Unter der großen Ponte Dom Luís I hindurch, beginnt damit unsere Flusskreuzfahrt den Douro hinauf bis zur spanischen Grenze und wieder retour.

Es geht kurze Zeit später noch unter weiteren vier hohen Brücken hindurch, raus aus Porto. Nach knapp einer Stunde Fahrt (ca. 10 km) taucht dann die erste von insgesamt 5 Schleusen (Barragem de Crestuma-Lever) auf. Bis zum Wendepunkt in Barca D’Alva, direkt an der spanischen Grenze, sind also noch etliche Höhenmeter zu überwinden. Die Schleusen sind alle nur ca. 12 m breit und meist etwas über 100 m lang. Unser Kapitän fährt mit ruhiger Hand in die Schleuse ein, die uns dann ca. 13 m nach oben bringt. Fahrstuhlfahren in Zeitlupe beschreibt es so in etwa. Das ganze Prozedere, bis zur Ausfahrt aus der Schleuse, dauert ca. 45 Minuten. Wir sitzen derweil auf dem Sonnendeck und beobachten fasziniert den „Aufstieg“. Wir berühren die Seitenwände der Schleuse mit unseren Händen, zählen die Kletterleiterstufen und sind echt begeistert wie schnell das alles geht.

Keinen Kilometer weiter, noch in Sichtweite der Schleuse, machen wir dann in Lixa fest. Ein kleines Dorf, wo es eigentlich fast nichts zu sehen gibt. Es ist bereits 17.30 Uhr und der Sonnenuntergang naht. Wir raffen uns auf und machen noch einen kleinen Spaziergang am Douro entlang. Beobachten dabei einige Ruderer, den Sonnenuntergang und bestaunen ein wenig die Fauna und Flora am Douroufer, bevor wir uns zum Abendessen frisch machen und später, in der Lounge, den Abend ausklingen lassen.